Friedrich Schiller
Das Glück und die Weisheit
Entzweit mit einem Favoriten,
Flog einst F o r t u n’ der Weisheit zu:
“Ich will Dir meine Schätze bieten,
Sei meine Freundin Du!
Mit meinen reichsten, schönsten Gaben
Beschenkt’ ich ihn so mütterlich
Und sieh, er will noch immer haben
Und nennt noch geizig mich.
Komm, Schwester, lass uns Freundschaft schließen,
Du marterst Dich an Deinem Pflug,
In Deinen Schoß will ich sie gießen,
Hier ist für Dich und mich genug.”
Sophia lächelt diesen Worten,
Und wischt den Schweiß vom Angesicht:
“Dort eilt Dein Freund, sich zu ermorden,
Versöhnet Euch, ich brauch’ Dich nicht.”
Überarbeitet auf Basis folgender Quellen:
- Gedichte von Friedrich Schiller. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1804. Seite 6-157. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.
- Friedrich von Schillers sämmtliche Werke. Erster und Zweiter Band. J.G. Cotta’sche Buchhandlung. 1812. Seite 4-59. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.