Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Die Führer des Lebens

 

Zweierlei Genien sind’s, die Dich durchs Leben geleiten,
  Wohl Dir, wenn sie vereint helfend zur Seite Dir stehn!
Mit erheiterndem Spiel verkürzt Dir der eine die Reise,
  Leichter an seinem Arm werden Dir Schicksal und Pflicht.
Unter Scherz und Gespräch begleitet er bis an die Kluft Dich,
  Wo an der Ewigkeit Meer schaudernd der Sterbliche steht.
Hier empfängt Dich entschlossen und ernst und schweigend der And’re,
  Trägt mit gigantischem Arm über die Tiefe Dich hin.
Nimmer widme Dich einem allein. Vertraue dem erstern
  Deine W ü r d e nicht an, nimmer dem andern Dein G l ü c k!

 


 

Überarbeitet auf Basis folgender Quellen:

  1. Gedichte von Friedrich Schiller. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1804. Seite 6-200. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.
  2. Friedrich von Schillers sämmtliche Werke. Neunter Band. J.G. Cotta’sche Buchhandlung. 1814. Seite 4-233. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.