Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Archimedes und der Schüler

 

 

Zu Archimedes kam ein wissbegieriger Jüngling.
   „Weihe mich,“ sprach er zu ihm, „ein in die göttliche Kunst,
Die so herrliche Frucht dem Vaterlande getragen
   Und die Mauren der Stadt vor der Sambuca beschützt!“
„Göttlich nennst du die Kunst? Sie ist‘s,“ versetzte der Weise,
   „Aber das war sie, mein Sohn, eh‘ sie dem Staat noch gedient,
Willst du nur Früchte von ihr, die kann auch die Sterbliche zeugen;
   Wer um die Göttin freit, suche in ihr nicht das Weib.“

 


 

Überarbeitet von Jürgen Kühnle auf Basis folgender Quellen:

  1. Gedichte von Friedrich Schiller. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1804. Seite 4-149. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.
  2. Friedrich von Schillers sämmtliche Werke. Neunter Band. J.G. Cotta’sche Buchhandlung. 1814. Seite 4-234. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.

Weitere Informationen zu diesem Gedicht finden Sie im Lexikon.

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