Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena den 27. Jul. [Freitag. 1804].

Ich schreibe Ihnen durch Freundes Hand, weil ich von einer starken Kolik bettlägerig wurde, nachdem ich nach Jena gezogen war. Die Krankheit ist im Abnehmen und hat für meine Frau glücklicherweise keine üblen Folgen gehabt, da sie vor drei Tagen von einer Tochter glücklich entbunden wurde. Mutter und Kind sind wohl, welches meine Frau mir aufgetragen hat Ihnen zu melden und Sie beide herzlich zu grüßen. Das angenehme Ereigniß in meiner Familie wird auch mir hoffe ich bald Gesundheit und Kräfte wieder geben. Die Korrectur hat ein Freund besorgt, weil ich selbst dazu unfähig bin. Sie geht mit dem selben Tage wieder ab, wo ich sie erhielt, welches ich bei allen vorigen beobachtet habe, aber Ihre Paquete an mich sind immer sehr lange unterweges geblieben. Dem Kupferstecher habe ich aus meinem Beutel dreißig Karolins vorgestreckt, damit er seine Arbeiter befriedigen kann. Er versprach mir die bestellten 4000 Abdrücke zu gehöriger Zeit zu liefern, nur haben Sie die Güte zu sorgen, daß nach gelieferter Arbeit der Rest des Honorars ihm bald ausgezahlt werde. Herzlich umarme ich Sie und hoffe bald selbst wieder zu schreiben. 

Schiller.


Bemerkungen

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
3. Aug.
7. Aug.

1 Z. Vom 7. Aug. (eingetr. d. 17.).
Zu S. 170. Z. 17. Nach K. erkrankte Sch. am 24. und am 25. wurde seine Tochter Emilie geboren. Zu Z. 25. Die Korrektur war nach K. am 27. Juli eingetroffen.