Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Siegfried Lebrecht Crusius

Weimar 23. April [Montag] 1804.

Entschuldigen Sie, Hochgeschäzter Herr, daß ich Ihnen die versprochenen Angaben zu der Prachtausgabe meiner Gedichte solange schuldig blieb. Mein neuestes Schauspiel, der Wilhelm Tell, den ich in diesen Tagen geendigt und hier in Weimar habe aufführen lassen, hat mir alle Zeit weggenommen, dass ich nichts anders denken konnte; jezt gleich nach der Messe aber sollen Sie befriedigt werden. 

In den Aushängebogen zu meinen Gedichten habe ich keine Druckfehler bemerkt. Eine neue Vorrede zu dieser zweiten Auflage ist nicht nöthigt, wenn nur auf den Titel: Zweite von neuem durchgesehene Auflage gesetzt wird. Aber die alte Vorrede zur ersten Auflage kann wieder abgedruckt werden. 

Hochachtungsvoll verharre 

Ew. Wohlgebohren ergebenster Diener
Schiller.