Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

W. 12 März [Montag] 1804. 

Hier übersende den Tell, bitte Dich aber höchlich, ihn mir mit erster Post wieder zu senden, weil ein Theater auf dieses Exemplar wartet. Auch bitte ich Dich, ihn nicht aus dem Zimmer zu geben auch nicht dem besten Freund. 

Die Braut v. Messina, die ich Dir vor dem Jahr geschickt, ist in unrechten Händen gewesen. Opitz schrieb mir vorigen Sommer, daß man ihm in Dresden eine Abschrift davon um 2 Ldors angeboten. Auch bitte ich Dich die 25 Thlr. 6. gr. die ich hier beilege an unsern Advokaten1 zu bezahlen und ihn von unsertwegen zu sagen, daß er die Sache nun gänzlich soll auf sich beruhen lassen; sie ist bereits schon doppelt höher aufgelaufen, als anfangs berechnet war und wir wollen nichts mehr an diese Sache wegwerfen. Zanke ihn ein bischen aus, daß er sie so weit getrieben hat. 

Die Post geht sogleich. 

Herzlich umarmen wir euch alle. 

Dein 

S.


1 In Schillers Kalender 159 ist am 12. März angemerkt: „Körner nebst 25 Rthlr. Für Advocat Herzfeld.“ Der Advocat hieß Bramaschek, und Herzfeld war Theaterdirector in Hamburg, so daß im Kal. Hinter Advocat ein Punkt stehen muß.


Bemerkungen

1 Zu S. 129. Z. 23. Vgl. Z. Zu Z. 27. Vgl. Nr. 1696 u. 1767.