Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

[Weimar, 12. Sept. Montag. 1803.]

Es kommen mir heute soviel dringende Briefexpeditionen zusammen, daß ich vor 9 Uhr nicht fertig werden und also nicht kommen kann. 

Aus beiliegendem Brief ersehen Sie leider, daß unser Freund Humboldt einen harten Verlust erlitten hat. Schreiben Sie ihm, wenn Sie können, ein Wort des Antheils. Er dauert mich sehr, weil gerade dieses Kind das hofnungsvollste war von allen. 

Den Brief erbitte ich mir wieder zurück. 

S. 

[Adresse:] 
            Des HE. 
   Geh. Rath v. Goethe 
          Hochwohlg.


Bemerkungen

1 Zu S. 72. Z. 23. Außer Nr. 1899-1901 schrieb Schiller laut K. noch an Niemeier und Cotta (der letztere ist Nr. 1896. Auch Nr. 1897 könnte vom 12. Sept. sein. Zu Z. 27. Humboldts Brief vom 27. Aug. (eingetr. d. 12. Sept.), meldete den Tod seines ältesten Sohnes Wilhelm.