Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Weimar, 7. Jun. [Dienstag] 1803.

Sie sind nun wieder, wie wir hoffen, glücklich in dem Schooß der Ihrigen mein werthester Freund, und wir erwarten mit jedem Posttag willkommene Nachrichten von Ihnen zu hören. 

Hier sende ich die Vorrede zur Braut von Messina. Ich wollte rathen, sie mit derselben Schrift wie den Text zu drucken nur ein wenig enger, daß sie gerade den Titelbogen ausfüllt. Sobald ein Exemplar fertig, so erbitte ich mirs mit der nächsten Post. 

Anbei folgt auch das Gedicht, welches Sie für den Damen Calender wünschten. 

Die Erzählung, welche Ihnen meine Schwägerin versprochen, wird heute in der Abschrift fertig und soll mit dem ersten Posttag abgehen; sie möchte wohl gegen 80 gedruckte Seiten füllen. Es ist ein schätzbarer Beitrag für den Calender. 

Leben Sie recht wohl mein theurer Freund. Herzliche Grüße von meiner Frau an Sie beide, wie auch von Ihrem treuergebenen Freund 

Sch. 

N. S. Lassen Sie das Gedicht nicht gar zu eng, sondern etwa so wie die Cassandra im vorigen Jahr drucken.


Bemerkungen

Abgesandt nach K. d. 8. Juni.

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
15. Juni.
18. Juni.

1 Z. Vom 18. Juni (eingetr. d. 28.).
Zu S. 45. Z. 19. Das Gedicht ist wohl das Siegesfest. Vgl. Anm. in AB. Zu Z. 21. Die Erzählung: Edmund u. Emma v. d. Verfasserin v. Agnes von Lilien. Sie erschien auch im Damenkalender. Sie füllte 68 Seiten.