Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Siegfried Lebrecht Crusius

Weimar 2. May [Sonntag] 1802. 

Sie waren so gütig, werthester Herr und Freund, mir, außer dem Honorar für den 4ten Band meiner prosaischen Schriften, noch einen Vorschuß von 50 Carolin auf den Zweiten Theil meiner Gedichte zu versprechen, und zwar einen Theil der Summe auf Ostern, den Rest auf Himmelfahrt. Da ich nun dem Freunde, von dem ich mein Haus gekauft, gern Termin halten möchte, so ersuche ich Sie um die Gefälligkeit, mir wo möglich noch zu Anfang der Messe den Einen Theil dieser Summe zu übermachen. Da der neue Theil der Pros. Schriften 24 Bogen enthält, so beträgt die ganze Summe 74 Carolin. 

Entschuldigen Sie gütigst, daß ich Sie zu einer vielleicht unschicklichen Zeit belästige; ich dachte aber, diese Sache könnte Ihnen bei Ihren vielen Geschäften entfallen seyn, und so wollte ich sie nur in Erinnerung bringen. 

Hochachtungsvoll verharre ich Ihr ganz ergebener

Schiller.


Bemerkungen

1 Abgesandt nach K. d. 3. Mai.