Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Georg Göschen

Weimar 1. März [Montag] 1802. 

Haben Sie den besten Dank theurer Freund für Ihre gütige Bereitwilligkeit, mir den Ankauf meines Hauses zu erleichtern. Der Contract ist nun abgeschlossen, und ich werde mit Anfang Mays in meinen eignen vier Wänden wohnen. 

Hier folgt der Anfang des 2ten Bandes meiner Geschichte des 30jährigen Kriegs. In dem lezten Transport war, wie ich hoffe, der ganze Rest des ersten enthalten, der mit der Schlacht bei Breitenfeld schließt. 

Der Druck, davon Sie mir die Proben gesendet ist sehr schön und das Papier durch das Glätten vorzüglich schön geworden.

Sollte es dazu kommen, daß ich eine neue Jungfrau von Orleans schreibe, so soll niemand als Sie diese vorlegen. Wenn es aber auch nicht sobald dazu käme, so hoffe ich doch Mittel zu finden, ohne neuere Versprechungen zu verletzen, meine Dankbarkeit gegen einen alten Freund zu beweisen. 

Herzlich umarme ich Sie, von mir und meiner Frau die freundschaftlichsten Grüße an Ihre liebe Jette. 

Ihr 

Sch.


Bemerkungen

1 S. 360. Z. 15. in A. deutlich vorlegen. a. verlegen, was auch wohl das Richtige sein wird.
Zu S. 360. Z. 14. Im Taschenbuch Minerva auf 1812 hat Böttiger bekanntlich Briefe Schs. veröffentlicht, die in der Form, wie sie dort stehen, unecht sind, aber es scheint, daß dem Inhalt Bemerkungen Schillers zu Grunde gelegen haben. Vgl. Fielitz, Studien zu Schs. Dramen S. 83. Hier wurde berichtet, Sch. habe dreierlei Plan zur Bearbeitung der Jungfrau gehabt, und alle drei ausführen wollen. Unser Brief spricht wenigstens von einem zweiten Plan.