Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Weimar 23. Febr. [Dienstag] 1802.

Nehmen Sie, werthester Freund, meinen herzlichen Dank für Ihre große Gefälligkeit an; sie setzt mich in Stand meinen alten Wunsch endlich zu realisieren. Mein Hauskauf ist vor sich gegangen, und Sie werden mich, wenn Sie von der Messe zurückkommen schon unter meinem eignen Dache finden. 

Mein Schwager reist Morgen früh mit dem Erbprinzen von hier ab und wird am siebenten März zu Ludwigsburg eintreffen, wo er vermuthlich bis zum Neunten bleibt. Es würde ihm sehr angenehm seyn, Sie zu sprechen; aber er zweifelt ob es ihm möglich seyn wird, nach Tübingen zu kommen. Briefe und Bestellungen an ihn können durch Hrn. Geheimenrath und Kammerherrn von Uexküll besorgt werden. Ohne Zweifel wird er es mit Ihnen arrangieren, daß ihm die 2600 fl. in Paris ausbezahlt werden. Hier hat er einen Schien zurückgelassen, gegen den mir im April, von hiesiger Kammer das Geld ausbezahlt wird. Ich lege ihnen aber, der Ordnung wegen, einen Empfangschein bey; wenn er nicht die gehörige Form hat, so haben Sie die Güte, mir einen Aufsatz zuzuschicken, den ich alsdann unterschreiben will. 

Außer dieser Summe von 2600 Gulden für mein Haus, wünschte ich noch etwa 50 Carolin zu haben; doch damit hat es keine Eile und kann anstehen bis nach Himmelfahrt. 

Von dem übrigen in einem andern Brief, denn ich muß eilen, um diesen auf die Post zu bringen. Von ganzem Herzen der Ihrige 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
8. März.
23. März.

1 X. Vom 15. Febr. (eingetr. d. 22. Febr.). Z. Vom 23. März fehlt und fehlt auch in K.
Zu S. 357. Z. 21. Vgl. zu Nr. 1765.
Zu S. 358. Z. 2. Das Wort Aufsatz hier = Formular, vorschriftsmäßige Fassung einer Schrift.