Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Charlotte Schiller

[Sonnabend, 7. December 1799, Abends.] 

Die Schwenkin hat ihre Sache ordentlich gemacht und es fängt nun an recht freundlich und bewohnlich im Haus zu werden. Der lieben Lolo wird es gewiß wohl darinn gefallen. 

Ich bin nicht in die Oper gegangen, ich hatte zu thun, und will auch nicht eher etwas hören und treiben, was meine Phantasie reizen kann, bis ich alle mechanische Arbeiten und uninteressante Geschäfte abgethan habe; die nächste Woche hoffe ich in Ordnung damit zu kommen. Unterdessen erhohlt sich meine Lolo auch und zieht bei mir ein. Gute Nacht, liebes Kind. Viele Grüße an die Stein und an die Frau, wenn sie bei dir ist. 

Sch.


Bemerkungen

1 In K. fehlen sie sämtlich, wie immer die Billets, die am Ort durch einen Boten bestellt wurden.
Zu S. 114. Z. 11. Das Wort „wie“ unleserlich durch einen Klecks.
Zu S. 115. Z. 21. Wilhelmine Schwenke war die Jungfer der Karoline v. Wolzogin, der auch ein Teil des Erbes von Karoline zufiel.
Aus Versehen habe ich in diesen Briefen wie auch in Nr. 1536, 1537, 1539 die Wörter der Anrede „Du“ „Dein“ etc. mit kleinen Anfangsbuchstaben drucken lassen, während ich der Gleichförmigkeit wegen, und weil in der Handschrift oft d und D nicht zu unterscheiden sind, diese Wörter sonst stets mit großem Anfangsbuchstaben eingesetzt habe.