Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an J. C. Gädicke

Jena 29. Sept. [Sonntag] 99. 

Die Versicherung, welche Sie mir wegen des Almanachs geben, hat mich sehr getröstet, und ich kann Ihnen nicht genug danken, daß Sie Sich dieses Geschäfts so ernstlich annehmen. Auch freue ich mich, daß Herr Cotta die Spedition des Almanachs in so gute Hände gegeben hat. 

Der Schluß der Gedichte folgt hier. Ich überlasse Ihnen selbst ganz die Art, wie Sie den Raum, der uns auf den bestimmten 12 Bogen noch übrig bleibt, ausfüllen wollen. Ist Platz genug da, so wäre es wohl schicklich, zwischen dem großen Gedicht und den kleineren ein Blatt leer zu lassen, worauf man setzen könnte: Vermischte Gedichte.

Eine Vorrede kommt nicht dazu. Das Inhaltsverzeichniß wird ein Blatt füllen, ich ersuche Sie, da ich die Pagina der einzelnen Gedichte nicht weiß, es in Weimar aufsetzen zu lassen, und dabei die Oberservanz der vorhergehenden Musenalmanache zu beobachten. Das große Gedicht heißt in dem Verzeichniß: 

Die Schwestern von Lesbos
In sechs Gesängen von A. v. I. 

Ich verharre hochachtungsvoll 

Ew. Wohlgebohren 

ergebenster Diener
Schiller.         


Bemerkungen

1 Abgesandt nach K. am 30. Sept. mit dem Lied von der Glocke.
X. Vom 28. Sept. (Vgl. zu Nr. 1502.)
Zu S. 90. Z. 1. Das große Gedicht: Die Schwestern von Lesbos. Acht leere Seiten füllte die Druckerei der Gebrüder Gädicke in Weimar mit einem Prospekt der Cottaschen Buchhdl. vom 7. Sept. 1799 über Lafontaine’s Damen-Kalender auf 1800.