Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

Jena den 28. Juni [Freitag] 1799.

Ich sage Ihnen für heute bloß einen Gruß, ich habe Gesellschaft diesen Abend, auf den Sontag sehe ich Sie vielleicht selbst. Diese Woche ist nicht viel geschehen, wiewohl sie nicht ganz ohne Frucht war. Die 3 nächsten Monate sollen desto ernstlicher benutzt werden, so wie sie auch, hoffe ich, Ihnen förderlich seyn werden. Sind Sie nur erst wieder von Weimar hinweg, so wird der gute Geist über sie kommen, wenn sie sich auch in den dicksten Thüringerwald oder auf eine andere Wartburg zurückziehen müßten. 

Leben Sie recht wohl. Von meiner Frau die schönsten Grüße an Sie. 

Sch. 

[Adresse:]
                Des Herrn
   Geheimen Rath von Göthe
              Hochwohlgeb.
                                      in
      fr.                                 Weimar.