Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

[Jena den 29. Sept. Sonnabend. 1798.] 

Ich beklage daß wir Sie heute nicht sehen sollen. Bei dem trüben Himmel ist das Gespräch noch der einzige Trost. Ich will suchen meinen Beitrag zum Prolog den ich angefangen, zu beendigen, daß ich ihn Ihnen morgen Mittag vorlegen kann. Die Geschichte des dreißigjährigen Kriegs sollen Sie binnen einer halben Stunde erhalten.

Leben Sie recht wohl. Unterhalten Sie sich bei dem Drama aus dem siebenjährigen Krieg so gut Sie können. 

Sch. 

[Adresse:]
              Des Herrn
   Geheimenrath v Göthe
           Hochwohlgeb.


Bemerkungen

1 Zu S. 435. Z. 15. Gemeint ist wohl das Anfangsgedicht zu Wallensteins Lager, das Sch. u. Goethe zusammen dichteten, oder der Prolog zu Wallenstein.