Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena 17. Jul. [Dienstag] 98. 

Meine Schwägerin trägt mir auf Ihnen zu sagen, daß Sie auf einige Bogen zum Almanach sicher von ihr rechnen können, und mit Anfang Augusts das Manuscript erhalten werden. Ich habe den Anfang schon gelesen, es wird eine interessante Erzählung, die aber erst im nächsten Jahrgang geendigt werden kann. 

Den MusenAlmanach fängt Göpferdt noch diese Woche an zu drucken. 

Göthe wird Ihnen nun nächstens die erste Lieferung seines Werks senden. 

Meinen Wallenstein will ich, in Ihrem Nahmen, im Calender und auch in der LitteraturZeitung anzeigen. Haben Sie nur die Güte und senden mir schriftlich zu, was Sie dem Publicum darüber zu sagen haben, so wie auch den Preiß. Ich will dann den ganzen Artikel, wie er zu inserieren ist, aufsetzen und vor dem Abdruck Ihnen zuschicken. Es liegt daran, daß die Ankündigung ein rechtes Geschick hat, ohne Anspruch zu machen. Meine Idee wäre, man verspräche dem Publikum das Werk bald nach Neujahr und wenn man wirklich etwa ein 1000 Exemplare schon im Anfang des März versendet, so wird es gerade verbreitet und bekannt genug, daß die Bestellungen für die Ostermesse desto reichlicher gemacht werden. 

Leben Sie recht wohl. Ihr aufrichtiger Freund

Schiller.


Bemerkungen

1 Zu S. 403. Z. 8. Das kritische Geschäft war das Urteil über Humboldts Schrift. Zu Z. 15. Goethe hatte sich vom Bergrat Voigt nach hölzernen Modellen große eiserne Körper gießen lassen zu magnetischen Versuchen. Vgl. Düntzer, Schiller u. Goethe S. 165. Zu Z. 21. Vgl. Goethes Schema in X. Zu Z. 26. Der Plan zur Dekoration des Theatersaales beschäftigte Goethe in dieser Zeit lebhaft. Vgl. X.
Zu S. 404. Z. 4. Goethe hatte aus der Schweiz schönen Mangoldsamen mitgebracht, um Freund Wieland im Sommer damit „zu traktieren“. Auch an Sch. hatte er davon gegeben.