Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Karl Böttiger

Jena, den 6. September [Mittwoch] 1797. 

Meinen verbindlichsten Dank sage ich Ihnen werthester Freund für die neulich mitgetheilten Nachrichten und wünsche zu Ihrer glücklichen Heimkehr Glück. 

Die Erwartungen des Publikums von meinem Almanach werden uns um das Vergnügen der Ueberraschung und um den Dank der Leser bringen, denn man wird mehr gesucht haben als man findet. 

Sie haben mit dem Ibykus viele Mühe gehabt, es ist also nicht anders als billig, daß ich Ihnen vorlege, was zum Theil mit Ihrer Hülfe daraus entstanden ist. Zugleich habe ich aber noch das Anliegen auf dem Herzen, daß Sie so gefällig seyn möchten, mir zu sagen, ob darin nirgends gegen altgriechische Gebräuche verstoßen ist; auf so eine Art nehmlich, wie man auch dem Poeten nicht verzeyht. Haben Sie die Güte, das Gedicht auch in dieser Hinsicht zu durchlaufen, und mir solches alsdann mit erster Post zurückzusenden. 

Hochachtungsvoll                               
d. Ihrige                
Schiller