Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena 21. Jul. [Freitag] 97. 

Sie erhalten hier den Prolog, welchen ich mir bald zurück erbitte. Ich brauche Sie nicht zu erinnern, ihn nicht aus der Hand zu geben, denn es ist Ihr eigenes Interesse, wie meins, daß er in keine unrechte Hand falle. 

Die Beilage an Zumsteeg enthält einige Stücke zum Componieren. Einige hat Zelter in Berlin schon bekommen und andere sende ich an Zumsteeg noch nach. 

Hier auch der Rest des Manuscripts zu dem VIten Horenstück. Es hat sich länger verspätet als mir lieb war, und wenn Sie es möglich machen können, so bitte ich Sie das VIIte Stück, wozu ich ganz gewiß über 8 Tage Manuscript abschicke recht beschleunigen zu lassen.

Göthe reißt in etlichen Tagen nach der Schweitz und wird ohne Zweifel bey Ihnen einsprechen. Nehmen Sie ihn freundlich auf, er sieht auf so was, und sehen Sie daß Sie ihn mit einigen interessanten Personen bekannt machen. Schreiben Sie es auch vorläufig an Kaufmann Rapp, ich hab ihm dieses Haus empfohlen, und denke daß sich Rapp dieser Bekanntschaft recht erfreuen wird. Auch bitte ich Sie meinen MusenAlmanach von 97 unter der Addresse: Professor Heinrich Meier aus Weimar nach Steffen bei Zürich abzusenden. 

Heute nichts mehr. Die Post geht sogleich.

 


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
1. Aug.
eod.

1 Zu S. 224. Z. 1. Goethe reiste am 30. Juli ab und war Ende August in Stuttgart, wo er namentlich mit Rapp und seinem Schwager Dannecker verkehrte. Vgl. Vollmers Anmerkung zu unserm Briefe in AB. Über Gottlob Heinrich Rapp vgl. auch die Allgem. Deutsche Biographie.