Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

Jena, 21. April [Freitag] 1797. 

Nur ein Paar Zeilen für heute. Mein Kleiner hat beim Eintritt des Fiebers viel ausgestanden, weil grade ein Zahn herausgekommen ist; er hatte starke Krämpfe, die uns sehr erschreckten. Jetzt ist er aber, seitdem die Blattern heraus sind, wieder besser und, ohngeachtet er sehr viele Blattern hat, ohne alle übele Zufälle. In 3-4 Tagen werden alle abgedorrt seyn, wenn das böse Wetter nur nichts schadet. 

Mir selbst hat diese Krankheit des Kindes in den letzten vier Tagen alle Stimmung und Muße zur Arbeit genommen, besonders da wir so logirt sind, daß ich jede unruhige Bewegung hörte. Doch hoffe ich nun in wenigen Tagen über diesen Punkt ganz beruhigt zu seyn, und dann auch sogleich meinen Garten zu beziehen. 

Bis dahin mehr. 

Lotte grüßt herzlich. Ich umarme Euch. 

Sch. 

Die Guitarre wirst Du nun hoffentlich haben.