Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

Jena den 14. Dec. [Mittwoch] 96.

Ich habe gestern u: heute am Wallenstein so emsig gearbeitet, daß ich den gestrigen Botentag ganz aus der Acht ließ, und mich auch heute nur im letzten Augenblick an die Post erinnerte.

Meinen beßten Dank für Ihre freundschaftliche Verwendung in der bewußten Sache, die mich recht froh für die Zukunft macht. Ich lebe sehr gern mit meiner Schwägerin, und mein Schwager bringt durch seine mir heterogene Art zu seyn, die doch wieder ein Ganzes für sich ist, eine interessante Verschiedenheit in meinen Zirkel.

Auch für die Terpsichores danke schönstens.

Seyen Sie herzlich von uns allen gegrüßt.

Sch.

[Adresse:]
              an Herrn
  GeheimenRath von Göthe
          Hochwohlgeb.
                                  in
  fr.                                  Weimar.