Friedrich Schiller
Friedrich Schiller an Friedrich Cotta
Jena, 30. Nov. [Mittwoch] 96.
Sie erhalten hier die Fortsetzung des Manuscripts zum XII. Horenstücke. Noch einige Blätter nebst dem Innhalts- und AutorenVerzeichniß für den ganzen Jahrgang bringt die übermorgende Post. Wenn des Manuscripts zuviel für das letzte Stück seyn sollte, so müßten Sie von dem großen Aufsatz Robert Guiscard weglassen, denn von der Agnes und dem kleinen Aufsatz über Wilhelm Meisters Lehrjahre darf nichts wegbleiben. Die Agnes macht, wo ich davon sprechen höre, allgemeines Glück.
In 3 Tagen ist der Almanach fertig und ich kann an Böhme eine Quantität schicken. Die Paquete an Bohn, Meyer, Renger sende ich doch auch erst an Böhme? und die nach Frankfurt werde ich nicht frankieren. Wenn es üblich wäre, so können Sie Sich wohl mit den Buchhandlungen berechnen.
Böhmen habe ich ersucht mir, auf Ihre Rechnung, den Wilhelm Meister, den ich noch einmal haben muß, um ein Präsent damit zu machen, zu übersenden. Wenn es Ihnen recht ist so wollen wir es künftig mit allen Büchern die ich etwa kaufe, so halten, daß Sie mir 25 pro Cent Rabatt davon geben.
Die von Ihnen angewiesenen Exemplare des neuen Almanachs an Bohn etc. kann ich nur roh senden, weil sie nur einen halben Tag vor Abgang des Fuhrmanns aus der Presse kommen. Das Broschieren ist aber auch nicht so nöthig, da man bey dem guten Papier das Exemplar immer sehr wohlfeil hat.
Bey dem Wallenstein wollen wir ganz den Druck des Groß Cophta in Göthens neuen Schriften zum Muster nehmen, nur das Format muß viel größer seyn und anstatt 20, 24 Zeilen auf die Seite kommen ohne daß die Proportion verändert wird. Ich wäre dafür dasselbe Papier wie bey dem neuen Almanach dazu zu nehmen. Nach dem Drucke des Großcophta, und bey größerem Format, wird er höchstens 17 Bogen enthalten. Vorn auf das Titelblatt kommt als Vignette eine Nemesis, dazu ich eine Gemme weiß, welche ich nächstens werde abzeichnen lassen.
Leben Sie recht wohl
Sch.