Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena 31. Oktober [Montag] 1796.

Aus beyliegendem von Böhme ersehen Sie, daß der Vorrath von Almanachs Exemplarien schwerlich reichen wird. Ich habe an Böhme nur noch 72 Exemplarien höchstens zu schicken, worunter kein einziges Postpapiernes ist. Außer den Paqueten, habe ich ihm in den neulichen Lieferungen 435 für Ihr Lager gesendet, welche mithin, seiner Erklärung nach alle weg sind. Sie haben nun selbst zu urtheilen, ob eine neue Auflage gemacht werden soll. Diese rieth ich aber in Tübingen oder Stuttgardt zu veranstalten, wo Sie wahrscheinlich schneller und wohlfeiler als hier bedient werden. Daß damit sehr geeilt werden müßte, brauche ich Ihnen nicht zu sagen, weil man aber ja genau weiß, wie viel auf jede Seite kommt, so könnten, im Nothfall, mehrere Setzer, ja mehrere Offizienen zugleich daran arbeiten, so daß in 20 biß 24 Tagen alles fertig wäre.

Weil aber jedermann nach Schreib- und Postpap.Exemplarien fragt, so wünschte ich, daß Sie die Druckpapier neu bei der neuen Auflage ganz wegließen und sehr schönes Schreibpapier dazu nähmen. Es wird sicher viel besser verkauft.<

Daß Sie dieselbe Lettern, wie bey der erstern beybehalten, ist gar nicht nöthig. Ich selbst wünschte kleinere Lettern, (obgleich auch lateinische) so daß an dem Papier 1 oder 2 Bogen gewonnen würden, wenn 24 Zeilen auf die Seite giengen.

Auch könnte anstatt groß Duodez klein Octav dazu gewählt werden, wenn Sie nehmlich kein recht großes Schreib- und Postpapier fänden.

Sobald ich Ihre Entschließung weiß sende ich die Kupferplatte von der Decke und dem Titelkupfer.

Bolten habe ich 8 Ldors bezahlen lassen, wie Quittung besagt. Sie sind so gut, mir dieses Geld noch in Rechnung zu bringen, und den Betrag dessen, was ich auf die letzthin übersandte Almanachs-Rechnung noch gut habe, mir bald zu senden, weil ich viele Auslagen gehabt habe, und die Mitarbeiter noch bezahlen muß.

An Diaconus Conz und Magister Neuffer in Stuttg. Bitte, auf meine Rechnung ein Postpapierenes Exemplar des Almanachs zu senden.

Leben Sie recht wohl. Der Ihrige

Schiller.

Im Fall einer IIten Auflage würden Sie wohl auch die Music in Stuttgart drucken lassen können?