Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena den 5. 8br. [Mittwoch] 96.

Hier etwas weniges zur Fortsetzung des laufenden Horenstücks. Das Mehrere folgt Uebermorgen.

Heute erst sind die Titelkupfer von Berlin zu 1500 Abdrücken angelangt; vor 10 Tagen wurden 50 vorausgeschickt, und in der nächsten Woche sollen die fehlenden 500 noch folgen. Die MusicNoten habe ich aber leider noch nicht, und da die Versendung des Almanachs nun nicht länger verschoben werden kann, so bleibt nichts übrig als die Musik nachzuliefern. Auf den Sonabend (den 8 Octobris) und den Dienstag darauf geht die ganze Versendung vor sich. In dem ersten Transport liefere ich die Pakete für Sachsen etc. und in dem zweyten die für Franken, Böhmen, Oesterreich etc. Die Paketierung geschieht in meinem Hause, unter meinen Augen, durch einen sehr accuraten Menschen. Göpferdt ist viel zu saumselig und unaccurat für dergleichen Besorgungen, und mir liegt alles daran, daß dieses Geschäft aufs beßte besorgt werde.

Perthes in Hamburg soll die verlangten 30 und 4 Exempl. richtig und frühzeitig erhalten.

Das Exemplar, so ich an Sie vorauslaufen lassen, haben Sie doch erhalten. Ich bin begierig zu hören, wie Sie damit zufrieden sind.

Von hiesigen 2 Buchhändlern Gablern und Seidler sind bereits 50 Exempl. bestellt. Ich werde einige Dutzend von den guten Exemplarien hier behalten und anzeigen lassen, daß, wer Ex. auf Seide verlange, sie noch bestellen könne. Erfolgt binnen 4 Wochen keine solche Bestellung, so sende ich diese broschierten Exemplarien auch an Böhme noch.

Ich erwarte bald einen Brief von Ihnen, wohin und unter welcher Adresse ich die Exemplarien für Sie absenden soll.

Von Böhme habe ich 200 Rthlr. erhalten, und an Göpferdt 12 Carolin vorschußweise bezahlt. Die Horen sind noch nicht von Leipzig gekommen, obgleich sie schon, wie ich höre in Berlin circulieren. Wenn nur Herr Böhme mit den Almanachen nicht auch so saumselig ist.

Die Rechnungen von Buchdrucker, Buchbinder, und für die Decke sende ich in 8 Tagen. An Bolt lasse ich durch Hrn. von Humboldt 8 Ldors, die er für seine Platte verlangte, bezahlen. Wegen des Papiers zum Kupfer und den Abdrücken werden Sie Sich mit Spenern in Berlin berechnen.

Die Horen vom VIten Heft (inclusive) und auf Postpapier seyen Sie so gut sogleich an den Herrn Coadjutor von Dalberg nach Mörsburg zu senden.

Leben Sie recht wohl. Eingeschlossenen Brief bitte bald besorgen zu lassen. Der Ihrige

Schiller.