Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

[Jena den 10. August Mittwoch. 1796.]

Eben erhalte ich Ihren Brief, und will nur das Mscrpt geschwind fortschicken das Sie begehren. Für den Volkmann und die übrigen Notizen danke ich Ihnen aufs beßte. Der Chinese soll warm in die Druckerey kommen; das ist die wahre Abfertigung für dieses Volk.

Daß Sie nicht sogleich kommen können ist mir recht verdrüßlich. Ich hätte jetzt so gern mein Lämpchen bey Ihnen angezündet. In Absicht auf den Roman thun Sie sehr wohl, fremden Vorstellungen, die sich Ihrer Natur nicht leicht assimilieren lassen, keinen Raum zu geben. Hier ist alles aus Einem Stück; und selbst wenn eine kleine Lücke wäre, was noch immer nicht erwiesen ist, so ist es beßer, sie bleibt auf Ihre Art, als daß sie durch eine fremde Art ausgefüllt wird. Doch davon nächstens mehr.

Auf den Freitag sende ich Ihnen auch AlmanachsBogen.

Leben Sie recht wohl.

Sch.