Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena den 1. Aug. [Montag] 96.

Möge dieses zeitig und richtig in Ihre Hände kommen, und ein Brief von Ihnen an mich unterwegens seyn. Vor 10 Tagen erhielt ich Ihren letzten, und von den meinigen habe ich seit vielen Wochen nichts erfahren. Können Sie Kundschaft von denselben erhalten, so seyen Sie doch so gütig, mir Nachricht von denselben zu geben und ihnen sagen zu lassen, daß sie mir doch schreiben.

Wir fangen auch hier an, die Franzosen zu fürchten, wenigstens können sie uns in wenigen Tagen erreichen. Können Sie aber die Druckerey ununterbrochen fortsetzen, so soll nichts eine Unordnung in meine Lieferungen bringen. Geben Sie mir nur einen Laut wie es geht, was zu fürchten, was zu hoffen ist.

Der Almanach ist im Druck und von dieser Seite soll alles besorgt werden, als wenn Sie selber zugegen wären. Sobald ich Nachricht von Ihnen habe, sende ich Ihnen Aushängebogen. Von Bolt erwarte ich Nachricht, ob er das Kupfer noch übernehmen kann. Das Papier dazu nehme ich von dem VelinPapier, das Sie mir schickten.

Meine Frau und der Kleine befinden sich ganz wohl.

Leben Sie recht wohl und der Himmel führe Sie glücklich durch die jetzige Noth. Der Ihrige

Sch.

Dieser Brief ist vor 14 Tagen von der Post nicht mehr angenommen worden, welche keine Bestellung nach Schwaben mehr übernehmen wollte.