Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

Jena, 11. Juli 1796.

Vor 2 Stunden, diesen Mittag gegen Eins, erfolgte die Niederkunft der kleinen Frau über Erwarten geschwind, und ging unter Starks Hilfe überaus gut und glücklich vorüber. Meine Freude ist doppelt, denn der neue Ankömmling ist ein Junge, der ganz frisch und munter in die Welt guckt. Ein großer Stein ist mir nun vom Herzen gewälzt; für den weitern Gang der Wochen wird der Himmel auch sorgen; ich habe jetzt wieder Muth und Hoffnung.

Grüße Minna herzlich von uns beiden, und auch Dorchen, wenn Du ihr schreibst. Die Mondlandschaft wird große Freude machen, wenn sie anlangt. Nächstens mehr, heute habe ich keinen Augenblick Zeit.

Um Euch zu Gevattern zu bitten, dazu sind wir sämmtlich zu schlechte Christen. Adieu.

Sch.