Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena, 6. Jun. [Montag] 96.

Nur 2 Zeilen, lieber Freund, die Post geht den Augenblick.

Mit Gegenwärtigem ist das 6te Heft beschlossen. Verzeyhen Sie, daß dieser letzte Transport sich verzögert hat. Die Frucht, mehr als 7 Bogen zu brauchen, hinderte mich einen Aufsatz der sonst dazu bestimmt war, noch in dieses Heft aufzunehmen, und ein anderer, der gerade die rechte Größe hatte, war nicht sogleich da.

Für Ihre gewissenhafte Sorgfalt, mir nicht Unrecht geschehen zu lassen, danke ich Ihnen sehr. Ich habe den Calcul noch einmal angestellt, und den Verstoß entdeckt.

Meine Schwester, die Räthin Reinwald aus Meinungen wird Ihnen eine Assignation auf 50 Lbthlr. präsentiren. Haben Sie die Güte, diese Summe, so wie 2 andere französische Thaler an Hr. Professor Danecker zu bezahlen; die 2 letztern senden Sie, eh sich jemand meldet.

Anstatt 19 Exemplare Horen auf Postpapier und 11 auf Schreibpapier habe ich es dießmal umgekehrt 19 auf Schreibpapier und 11 auf Postpapier erhalten. Seyen Sie so gütig mir die 8 PostpapierExemplare nachzuschicken; von den übercompletten auf Schreibpapier sende ich Ein Exemplar für Voß, den Verfasser der Chariten, 1 für Alxinger (den Verfasser von Juvenal) und 1 für Rath Reinwald, den Verfasser der Pulververschwörung; 5 behalten Sie gut.

Von dem VI. Horenstücke senden Sie 1 Schreibpapier Exemplar an H. Dr. Horner in Zürich, den Verfasser des hier folgenden prosaischen Aufsatzes, und 1 an Kosegarten, den Verfasser des Theon und Theano.

Leben Sie recht wohl. Vom Almanach im nächsten Briefe.

Schiller.