Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

[Jena] 21. März [Montag. 1796.]

Eben erhalte ich Ihren Brief vom 13. und beantworte sogleich die streitigen Punkte.

1) Herder erhält für 5 Bogen 15 Seiten im Jahr 95 36 Ldors (eigentlich und streng gerechnet nur 35 Ldors 3 Rthlr.), für 1¾ Bogen im Jahr 96 9 Ldors (streng genommen nur 44 Rthl.), zusammen also, wenn wir liberal seyn wollen, wie ich bey Herdern rathe, 45 Ldors. Soviel habe ich (die Starkische Zahlung von 29 Rthl. hiesig. Courant dazu gerechnet) von hier aus an ihn gesendet, und Ihre 24 Carolins nebst Brief an Herdern zurückbehalten.

2) Die an Engel angewiesenen 24 Ldors sollten nur eine abschlägliche Zahlung seyn; denn auf die Fortsetzung Lorenz Starks ist dabey ja auch noch nicht gerechnet.

3) Mit Archenholz habe ich mich verrechnet. Ich glaubte, er bekäme nur 4 Ldors per Bogen, er bekommt aber 5 Ldors.

4) Mir selbst habe ich nicht Unrecht gethan, denn die kleinen Epigramme am Schluß des IXten Stücks, kann ich mir einzeln für keine Seite anrechnen.

5) Knebels Properz beträgt 23½ Seiten; Sie haben sich wohl verschrieben, da Sie ihm nur 11 Seiten anrechnen. (Hier muß auch bemerkt werden, daß bey Versen das alte Honorar von 1795 beybehalten werden muß, weil der Druck bey diesen nicht weiter geworden. Doch versteht sich dieses nur von Göthe, Herdern, Knebeln und Voß.)

6) Pfeffels Bezahlung wollte ich Ihnen allein überlassen.

Meine BücherRechnung etc. habe ich ganz richtig gefunden. Sind Sie erst hier, so wollen wir dieses ordentlich auseinander setzen. Wenn Sie nichts dagegen haben, so lasse ich was ich gut bey Ihnen habe, bey Ihnen stehen, wenn Sie es mir für 4 pro Cent ohne Ihren Schaden verinteressieren können. Auf keinen Fall bedarf ich es, sowohl das, was ich an Honorar verdient, als was ich für Mitarbeiter in Ihrem Nahmen vorgeschossen, in dieser OsterMesse.

Voßes Adresse ist: Hofrath Voß in Eutin.

Zu ihren Geschäften mit Schütz wünsche ich alles Glück. Er ist es nicht, vor dem ich Sie warnen wollte. Sie risquiren mit Schütz nichts, als daß er vielleicht zu kränklich und von andern Arbeiten zu überhäuft ist, um pünktlich Wort zu halten.

Daß wir Ihre liebe Frau hier bey uns sehen werden, erfreut uns beyde sehr. Der Ihrige

Sch.

Um Hr. Herdern in Ldors zu bezahlen, habe ich Ihre Carolins behalten und, mit Einschluß von 29 Reichsthalern hiesigen Courant die Stark an denselben bezahlt, habe ich ihm 45 alte Ldors in natura gesendet, denn soviel (nehmlich 44 Ldors und einige Thaler) betrug seine ganze Forderung an Sie.

Ihren Brief an ihn den ich zurückbehielt sende hier wieder.