Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wilhelm Reinwald

[Jena den 1. Febr. Montag. 1796.]

Ich bin so sehr von Geschäften geplagt und niedergedrückt lieber Bruder, daß ich meine Frau gebeten, mich bey euch zu entschuldigen.

Du findest von Deinen Gedichten nur ein einzigs in dieser Sammlung. Weil die übrigen comischen Inhalts sind, so wollten sie sich nicht recht mit dem seriösen Ton vertragen, der in dem ganzen herrschend ist.

Bestimme nun selbst, was mit den übrigen geschehen soll. Das Honorar für 1 Blatt, welches Dein Gedicht einnimmt, beträgt 1 Thlr. 12 gr. Sächs. welches ich hier beylege.

Hättest Du Deine Pulver-Verschwörung fertig, so könnte ich sie wahrscheinlich in die Horen setzen, und dir gleich nach dem Abdruck 4 Ldors für den Bogen bezahlen. Ueberlege es; aber ich wünschte bald Nachricht davon, wenn Du willst, daß sie bald abgedruckt werde.

Herzliche Grüße an meine liebe Schwester.

Das weitere wird meine Frau schreiben.

Dein

treuer Bruder
Schiller.