Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta. 

Jena den 5. 8br. [Montag] 95. 

Die Horen habe ich erhalten, aber diesen sowohl als den vorigen Monath bekam ich das Paquet auf der fahrenden Post 2 Tage früher als das Exemplar auf der Briefpost. 

Bey Gelegenheit des Drucks habe ich zu erinnern, daß die kleinen Gedichte künftighin nicht mehr eine eigene Seite einnehmen dürfen, sondern mehrere nacheinander soviel deren Platz haben auf Eine Seite zu setzen sind. Auch sollen Sie künftighin immer kleine Sachen vorräthig erhalten, um die leeren Stellen hinter den größern Aufsätzen damit ausfüllen zu können, welches ich schon in dem Xten Stücke zu beobachten bitte. Die jedesmalige Wahl und Anordnung bleibt Ihnen überlassen, und Sie besorgen alsdann bloß die Nummer, weil ich diese nicht mehr bestimmen kann. 

Zu einer baldigen Recension der Horen will ich Schütz zu disponieren suchen. 

Von dem GartenCalender dieses und des vorigen Jahrs senden Sie 1 Exemplar an Herrn Legationsrath von Humboldt (wohnhaft auf der Jägerbrücke) nach Berlin, doch in einem Brief Couvert und nach herausgeschnittenen CalenderBlättern, weil diese Contreband sind. Das Geld bringen Sie Hrn. v. Humboldt in Rechnung. 

Mir senden Sie die Bibl. de Campagne, die nächster Tage bey Ihnen an mich einlaufen wird zu, und den 1 Theil von Adelung bitte auch an mich schicken zu lassen. 

Unter den PostpapierExemplarien der Horen in den 2 letzten Lieferungen waren viele schadhafte, daher ich Sie bitte, künftighin mehr aussuchen zu lassen. 

Adieu. Ihr 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
12. Okt.
20. Okt.

1 Zu S. 282. Z. 24. Die Bibl. de Campagne erhielt Sch. in einer Schachtel aus Zürich durch Cotta mit dem Horenpacket am 8. Dez. Vgl. K.