Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena den 29. Jun. [Montag] 95. 

Eben erhalte ich Ihre 2 Paquete auf einmal, und bin nicht wenig über die Schnelligkeit erstaunt, womit Sie dieses VIte Stück expediert haben. Ich mache Ihnen darüber mein großes Compliment. Auch müssen wir uns den Posttag merken, an welchem Sie das 2te Paquet abgeschickt. Ihr Brief ist vom 22. Juni datiert, und da ich heute früh das Paquet erhalten, so ist dasselbe nicht 7 Tage unterwegs gewesen. 

Hier folgt neues Manuscript. Suchen Sie ja recht viele Nachrichten über die Aufnahme des Centaurs einzuziehen, auch wenn es seyn kann aus öffentlichen Blättern, wo etwa davon die Rede wäre. 

Der Aufsatz, den ich hier beylege, folgt unmittelbar auf den Dante und nach demselben werden die 4 Gedichte die Sie schon haben eingerückt. Bey sechs Bogen wollen wirs auch für dießmal bewenden lassen.

Eben geht die Post. Leben Sie recht wohl. 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
5. Juli.
6. Juli.

 

Empfangs- und Beantwortungsvermerk: 9. Juli.
14. Juli.

1 Zu S. 198. Z. 11. Noch hatte also Schiller Cottas Sendung vom 19. Juni nicht erhalten.
2 Zu Z. 15. Manuskript für das VII. Horenstück hatte Sch. im Brief vom 12. Juni nach einigen Tagen verheißen. 
3 Zu Z. 18. die Thunbergsche Reisebeschreibung hatte Cotta mit dem Briefe vom 6. Mai gesandt. 
4 Zu Z. 23. Adele von Senange oder Briefe des Lords Sydenham. Aus dem Französischen von L. F. Huber (in Wahrheit von seiner Frau), hatte Cotta auch am 6. Mai für Schs. Frau übersandt.
5 Zu Z. 30. Der Aufsatz über Musik von Körner.
6 Zu S. 199. Z. 1. bezieht sich vielleicht auf Fichtes Schrift, vgl. Nr. 867. S. 197. Z. 31. ff.
7 Zu Z. 6. Die Gedichte waren von Woltmann und Pfeffel. 
8 Zu Z. 15. Vom 19. und 22. Juni. 
9 Zu Z. 23. Der Centaur das 6. Horenstück. 
10 Zu Z. 26. Fortsetzung der Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter von Goethe.