Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena den 19. Jener [Montag] 95. 

Hiebey folgt der Rest des II. Aufsatzes: Ideen zu einer künftigen Geschichte der Kunst, und die Fortsetzung meiner Briefe. Sie erhalten nächsten Posttag noch Manuscript zu wenigstens 16 Blättern, nach dem Druck der Horen gerechnet, also 4 biß 5 Blatt über 7 Bogen, welches aber durchaus nöthig ist, um dem Publikum Wort zu halten, dem wir im 1ten Stück, (das Avertissement auch zum Text gerechnet) 5 Blätter zu wenig gegeben haben. 

Beyliegender Brief ist zu beantworten. Auch bitte ich Sie, außer den 2 Exemplaren der Horen für meine Schwägerin und für meinen Vater noch ein drittes Exemplar (welches Sie mir also weniger hieher schicken) an Daneckern künftig abzuliefern, dieß gilt für diesen und alle künftigen Jahrgängen. Was über 1 Dutzend Exemplarien auf meinen Nahmen versendet wird, das bringen Sie mir alles in Rechnung. 

Bey den künftigen Aufsätzen sorgen Sie ja dafür, daß alles, was Anmerkung ist, zwar mit Notenschrift aber weitauseinander gedruckt werde, weil der Leser sonst die Anmerkungen, andenen oft sehr viel liegt, überspringt. 

AushängeBogen brauchen Sie mir künftig nicht zu schicken, aber Ein ganzes Exemplar, so früh es fertig ist, senden Sie mir allemal mit der reitenden Post zu: wo möglich das erste das der Buchbinder fertig macht. 

Ich bin neugierig zu erfahren, ob auf PostAemtern schon mehrere Bestellungen gemacht worden sind. Lassen Sie mich das gelegentlich wissen. 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
18. Jan.
19. Jan.

 

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
25. Jan.
eod.

 

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
28. Jan.
eod.

1 Zu S. 98. Z. 12. Gemeint ist der bedeutende Jurist Ernst Ferdinand Klein, der 1791-1800 der Universität Halle angehörte und später Obertribunalrat in Berlin war. Briefe von ihm an Schiller vom 2. und 29. Juni 1797 bei Urlichs, Brfe. a. Sch. Er soll ein Verwandter Nicolais gewesen sein. Vgl. auch die Allgem. Deutsche Biogr. Zu Z. 27. Vgl. zu Nr. 790.
Zu S. 99. Z. 7. Cotta hatte am 31. Dez. geschrieben: „Was Sie betrifft, so bitte ich ein für allemal immer gef. zu bestimmen, wann und wie viel wir Ihnen senden sollen und auch im erforderlichen Fall geradezu auf uns zu assigniren; die Abrechnung wollen wir sodann jahrweise vornemen.“
Zu S. 100. Z. 3. Der Brief Cottas vom 31. Dez. Zu Z. 28. Es war in der That nach Cottas Antwort ein Fehler es Abschreibers.
Zu S. 101. Z. 8. Die Geschichte Carl Ferdiners (J. J. Dusch) hatte Schiller mit Nr. 753 erbeten. Die französischen Werke hatte er schon mit Nr. 727 bestellt. Zu Z. 26. Von Heinrich Meyer. Z. 30. Der Brief des Postverwalters an Sch. und Schs. an ihn sind mir nicht bekannt.
Zu S. 102. Z. 5. Schiller hat zur Flora außer dem Brief in Nr. 772 nichts beigesteuert. Zu Z. 27. Der Schreiber des beiliegenden Briefes wie der Brief selbst ist mir nicht bekannt.