Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Ludovike von Simanowitz

Von Haus den 6 April [Sonntag] 94.

Das rauhe Wetter und meine zurückkehrende Krämpfe haben mich am Ausgehen gehindert, sonst würde ich Ihnen, meine theure Freundin, und ihrem Herrn Gemahl meinen Besuch gemacht haben. Meine Frau war bey Ihnen, hat Sie aber nicht getroffen. Ich wollte Sie mündlich bitten, mir meine Frau zu mahlen, und zwar eben von der Größe, wie mein Portrait ist. Da ich nicht weiß, wann ich Sie sehe, und diese Sache doch nicht länger aufschieben darf, so thue ich es hiemit schriftlich. Bestimmen Sie also, wenn meine Frau Ihnen gelegen kommt. Am besten ists, wir sehen Sie hier bey uns, so können wir das weitere verabreden. 

Ich erwarte heute meine Mutter. Vielleicht finden Sie heute Nachmittag Zeit, einige Stunden bey uns zuzubringen. 

Alles bey mir empfiehlt sich Ihnen aufs beßte, und ich verharre mit Hochachtung und Freundschaft 

               ganz der Ihrige 

Schiller.


Bemerkungen

1 Zu S. 429. Z. 13. Schillers Bild war also jetzt schon fertig.