Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Ferdinand Huber

Jena den 15. März [Freitag] 93. 

Ich hoffe Du bist glücklich bei Deinen Eltern angekommen, der erste harte Strauß wird vorüber seyn, und, vielleicht wen Du diesen Brief erhältst, auch der zweyte. Laß mich doch einige Nachricht davon haben. 

Neulich vergaß ich einen Auftrag den ich von Körners hatte bey Dir anzubringen. D. wünscht ihre Briefe von Dir zurük, und frägt an, wohin sie die Deinigen schicken soll. Du fühlst, daß sie zu dieser Forderung berechtigt ist, und wirst mir also, da man in Dr. darauf wartet, sobald möglich Bescheid geben. 

Vergiß auch nicht mir zu schreiben, wie Du mit Voß stehest und was über das Werk beschloßen ist. Am liebsten hörte ich von Dir, daß Du in Sachsen bliebest, und alles eine friedliche Wendung nähme.

Lebewohl. Die Post geht eben ab. 

Dein S.


Bemerkungen

1 Huber hatte zwei Tage in Jena zugebracht. Er reiste von dort zu seinen Eltern nach Leipzig, um ihnen Aufklärung über sein Entlassungsgesuch aus dem Staatsdienst und seine Verbindung mit Forsters Frau zu geben. Körner hatte Schiller gebeten, den Austausch der Briefe Doras an Huber und Hubers an Dora zu vermitteln. Vgl. im übrigen zu Nr. 650.