Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

Jena den 30. März [Freitag] 92. 

Kommenden Dienstag als den 3ten April oder Mittwoch werden wir unsere Reise, wenn der Himmel will antreten und nach einem 2tägigen Aufenthalte in Leipzig ohngefehr am 8ten bei euch eintreffen. Nur schlimmes Wetter kann einen Aufschub verursachen, welches ich aber nicht hoffe. Da wir am ersten Tage der Reise von Leipzig aus schwerlich weiter als biß Hubertusburg kommen, so dürften wir wohl ziemlich spät in der Nacht in Dresden ankommen, oder vielleicht gar in Meißen liegen bleiben. Da ich noch keinen eigenen Wagen habe, so muß ich mich der Miethkutscher bedienen, mit denen man immer langsamer fortkommt. Wenn Du einstweilen Gottlieben1 auftragen wolltest, einen Pferdestall in der Neustadt um einen billigen Miethzins auf vier Wochen für mich zu miethen, so wäre mirs lieb.

Deine Reiterei soll, hoffe ich, schon wieder in Gang kommen. Mir scheint sie gut zu thun. 

Lebewohl, und tausend Grüße von uns beiden an Deine Frau und Dorchen. Ist noch etwas zwischen uns zu verhandeln, ehe ich ankomme, so schreibe ich noch von Leipzig aus. Das Beitische Geld bringe ich mit. Lebewohl. 

               Dein 

S.


Bemerkungen

1 Körners Diener.