Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Siegfried Lebrecht Crusius

Weimar, d. 6. Mai [Mitttwoch] 89.

Wegen Schwan in Mannheim können E. H. ganz außer Sorgen seyn, denn Sie erhalten außer dem Fiesko kein gedrucktes Theaterstück mehr, und auch dieser Fiesko ist ganz von dem unterschieden, den Schwan verlegt hat, weil er für das Aufführen eingerichtet ist und jener nicht.

Für die Acceptation meines Wechsels bin ich Ihnen sehr verbunden, und Ihr gütiges Anerbieten, mir das übrige sogleich baar vorzuschießen, nehme ich mit Dank an. Ich habe es zwar schon aufgenommen, aber zu einem mich sehr drückenden Interesse, darum geschieht mir ein großer Dienst, wenn ich desselben überhoben seyn kann. Haben Sie daher die Güte und bezahlen den Mann, der Ihnen eine Assignation (die ich der runden Zahl wegen auf 150 Thlr gestellt habe, und zwar auf künftige Ostermesse erst zahlbar) überbringen wird, gleich baar aus, und cassiren solche alsdann. Ich werde mich mit ihm abfinden, daß er mir die Interessen erläßt.

Hier folgt wieder Mcrpt., was unterdessen hat fertig und abgeschrieben werden können. Mein Auszug aus Weimar, der übermorgen vor sich geht, ist Schuld, daß nicht alles gleich mit einander folgt.

Ich hoffe Ihnen in 3 Monaten, wo ich eine Reise nach Leipzig vorhabe, mündlich für Ihre viele Gefälligkeiten danken und meinem Herrn Verleger seinen Autor einmal präsentiren zu können.

Ihr ergebenster

Schiller.