Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Lotte v. Lengefeld

[Rudolstadt d. 28 September Sonntag 1788.]

Möchten Sie alle so gut geschlafen und ausgeschlafen haben wie ich und Ihnen die Reise auch so wohl bekommen seyn. Ich befinde mich ganz vortreflich darauf. Ohne Zweifel sind Sie jezt in Gesellschaft des reisenden Jägers. (Eben da ich dieses Billet angefangen, erhalte ich das Ihrige. Der Mann soll uns also mit aller Gewalt ein Geheimniss bleiben! Was Sie mir von Ihrem Befinden schreiben freut mich. Den Geisterseher fange ich übermorgen an, desswegen bitte ich Sie, Knebeln ja bestimmt zu schreiben, daß er die Thalia mit nächster Post zurück schickt, weil ich sie nicht wohl zur Fortsetzung des G. missen kann. Dass ich sie wenigstens auf den Mittwoch durch den Jenaer Boten erhalte! Adieu, wir sehen uns heute Abend bald denke ich.

S.