Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Günther Göckingh

Mannheim, den 23. August [Montag] 1784.

Längst schon war es mein Wunsch mit einem Manne den ich so vorzüglich schäze und liebe in einige Verbindung zu kommen, und auch die geringste Veranlassung dazu ist mir wichtig genug. Zwar ist es ungewiß, ob ich Ihnen mit meiner Freundschaft etwas bedeutendes anbiete; aber ich wünschte daß Sie Gebrauch davon machen und mich in den Fall sezen möchten Ihnen Dienste zu thun. Ihr fürtreffliches Unternehmen, das „Journal für Deutschland“, hatte schon bei der ersten Ankündigung meinen ganzen Beifall, und eben darum möchte ich mir wenn es möglich ist ein kleines Verdienst um dasselbe erwerben. Lassen Sie mich also, wenn Sie meinen daß Dies der Fall werden könnte, mit Gelegenheit wissen wo und wie ich Ihnen am brauchbarsten seyn kann, und verlassen Sie sich auf meinen thätigsten Antheil. Wahrscheinlich haben Sie in Mannheim Ihren Correspondenten schon; doch könnte es leicht seyn daß dieser oder jener Artikel von einem Andern vollständiger oder richtiger angegeben würde.

Ich habe einige Kleinigkeiten1 beigeschlossen die ich in dem nächsten Hefte abgedrukt wünschte. Da sie wenig Plaz wegnehmen, so schadet es meiner Meinung nach Nichts wenn sie auch für das ganze Deutschland nicht interessant sind. Für die Lage einiger meiner Freunde sind sie es destomehr.

Wollen Sie die Güte haben mich Ihrem würdigen Freunde, dem Herrn von Wurmb, zu empfehlen?

Mit vorzüglicher Achtung Ihr ergebener

F. Schiller.