Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an den Oberst von Seeger

Unterthänigster
Bericht
von dem gegenwärtigen Befinden des Eleven Grammonts

am 26. Julius [Mittwoch] 1780.

Auch aus dem heutigen Tag zu schließen ist die gröste Hoffnung zur völlig physischen und moralischen Genesung unsers Hypochondristen da; Er war überaus heiter, lustig, zuweilen scherzhaft, und besonders vergnügt. Sein Appetit ist natürlich, und gut. Die Vorschriften zur Bewegung befolgt er auf das genaueste, indem er auch dreimal gebadet, und noch sonst allerlei Leibes-Übungen sich gemacht hat. Zum Studieren zeigt er wenig Lust, und klagt meistens Kopfweh, wenn er nur wenig und ohne viel Anstrengung denkt. Für die Musik ist er besonders eingenommen, und versäumt auch keine Gelegenheit sie zu hören. Auf das Teinacher Bad3 freut er sich ungemein, und verspricht sich alles davon.

Eleve Schiller.